Fanta für die Geister- Thailands charmante Tradition

Wer schon einmal durch Thailand spaziert ist, dem sind sie sicher aufgefallen: die kleinen, kunstvoll verzierten Tempel vor fast jedem Haus, Geschäft oder sogar großen Gebäuden. Diese Miniaturtempel heißen San Phra Phum – zu Deutsch: Geisterhäuser. Sie sind weit mehr als nur Dekoration.

Warum stehen Geisterhäuser vor den Häusern?

Nach thailändischem Glauben wird jedes Grundstück von Geistern bewohnt. Damit diese Geister nicht ins eigentliche Haus einziehen und dort Unheil stiften, baut man ihnen ein eigenes kleines Haus. Hier sollen sie Schutz finden und gleichzeitig den Bewohnern Glück, Gesundheit und Wohlstand bringen.
Die Aufstellung des Geisterhauses folgt strengen Regeln: Es darf nicht im Schatten des eigentlichen Hauses stehen und muss von einem Mönch oder Brahmanen eingeweiht werden.

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Die Rolle der Opfergaben

Damit die Geister zufrieden sind, bringt man ihnen regelmäßig Opfergaben. Traditionell sind das Blumenketten, Räucherstäbchen, Kerzen, Reis oder kleine Snacks. Doch wer genau hinschaut, entdeckt fast immer ein sehr auffälliges Detail: rote Fanta-Flaschen.

Wieso gerade rote Fanta?

Die Erklärung ist so charmant wie kurios: Rot symbolisiert in der thailändischen Kultur Glück, Vitalität und Energie. Ursprünglich wurden den Geistern süße Getränke wie roter Sirup oder Granatapfelsaft geopfert – einfach, weil man davon ausging, dass Geister „süße Dinge“ mögen.
Mit der Zeit wurde Fanta rot (Nam Daeng) zur modernen Alternative. Sie ist günstig, überall erhältlich und erfüllt denselben Zweck. Inzwischen ist die rote Fanta zu einem festen Bestandteil der Geisterhaus-Kultur geworden.

Ein faszinierender Blick in den Alltag

Für Besucher mag es erst wie eine skurrile Tradition wirken – doch tatsächlich zeigt sie, wie tief Spiritualität und Alltag in Thailand miteinander verwoben sind. Wer also das nächste Mal an einem Geisterhaus vorbeikommt und eine rote Fanta-Flasche sieht, weiß: Sie ist ein Zeichen von Respekt, Dankbarkeit und dem Wunsch nach Harmonie.

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Reisetipps für Besucher

Wer ein Geisterhaus in Thailand sieht, sollte sich bewusst machen, dass es sich um einen heiligen Ort handelt. Daher gilt: Finger weg von Figuren, Opfergaben oder Fanta-Flaschen. Fotos darf man natürlich machen, allerdings mit Respekt und ohne Späße. Es ist außerdem üblich, nicht direkt vor einem Geisterhaus zu stehen oder sich davor zu setzen, denn dieser Platz gilt als Wohnsitz der Geister. Viele Thais begegnen den Schreinen mit einer leichten Verbeugung oder einem kleinen Lächeln, wenn sie vorbeigehen – ein stiller Gruß, der zeigt, wie sehr Spiritualität und Alltag hier Hand in Hand gehen.